Boleslaw Bierut

polnischer Staatsmann und Parteipolitiker, Staatspräsident 1944-1952, Ministerpräsident 1952-1954

* 18. April 1892 Rury Jezuickie

† 12. März 1956 Moskau

Wirken

Boleslaw Bierut wurde am 18. April 1892 in dem Dorf Rury Jezuickie bei Lublin als Sohn eines kleinen Landwirts geboren. Nachdem er sich zunächst in verschiedenen Berufen versucht hatte, wurde er Setzer und betätigte sich später als antizaristischer Journalist und Herausgeber illegaler Schriften. Ferner wirkte er bei der Entwicklung des polnischen Genossenschaftswesens mit. In Lublin gründete er eine der ersten Volksbildungsgruppen. Im Jahre 1911 nahm er in Polen Verbindung mit der Lubliner Organisation des linken Flügels der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS) auf, aus dem sich einige Jahre später nach dem 1. Weltkrieg die Kommunistische Partei Polens bildete. Während des 1. Weltkrieges lebte B. in Lublin und beteiligte sich hier am Ausbau der Arbeiterkonsumgenossenschaften.

In der KPP versah B. nacheinander die verschiedensten Aufgaben in der Parteileitung, aber auch als Organisator der Parteigliederungen in Lodz und im Dombrowa-Industriegebiet.

Mehrfach verhaftet, ging er 1927 für einige Jahre als Komintern-Agent nach München und Wien, wo er fliessend Deutsch sprechen lernte. Dort studierte er auch Gesellschaftswissenschaften und kehrte 1931 nach Polen zurück. 2 Jahre später - 1933 - wurde B. erneut verhaftet und wegen staatsfeindlicher Umtriebe zu 7 Jahren ...